Harnsteinbildung
Meerschweinchen nehmen als Pflanzenfresser über die Nahrung viel Kalzium auf, das über den Harn ausgeschieden wird.
Kalzium bleibt in einem saueren Milieu gelöst, bildet aber Kristalle in basischer Umgebung. Diese Kristalle können sich so aneinanderlagern, daß sie Steine bilden.
Da bei Meerschweinchen der PH-Wert des Harnes deutlich im basischen Bereich liegt, neigen sie zur Harnsteinbildung.
Die Harnsteine führen zu Blasenentzündungen und erschweren den Harnabsatz, wenn sie die Harnröhre verlegen. Eine operative Entfernung der Steine ist in beiden Fällen notwendig.
Krankheitsanzeichen
Meerschweinchen mit Harnsteinen leiden unter Schmerzen: Sie bewegen sich weniger und fressen oft schlechter.
Sie können sichtbare Anzeichen einer Blasenentzündung zeigen wie Ausscheidung von rötlich gefärbten Harn und Schmerzen beim Wasserlassen, oder auch nur durch nasses Fell im Bauchbereich auffallen.
Harnsteinprophylaxe
Wichtig für die Prophylaxe bei der Harnsteinbildung beim Meerschweinchen ist eine kalziumarme Ernährung.
Dazu sollten die unten genannten Futtermittel vom Fütterungsplan gestrichen oder wenigstens deutlich reduziert gefüttert werden:
- Grünrollis
- Buntfutter
- Johannisbrot
- Petersilie
- Löwenzahn
- Kohlrabiblätter
- Kräuter
- Broccoli
- Karottenkraut
- Fenchel
Gänzlich gestrichen werden sollten in jedem Fall Futtermittel, die Luzerne oder Alfala beinhalten.
Vermehrt gefüttert werden sollte Frischfutter wie:
- Apfel
- Wurzelgemüse
- Wiesengras
- Salate
- Tomate
- Gurke
(Anmerkung: Bitte bedenken Sie bei der Futterumstellung, das Meerschweinchen an unbekanntes Frischfutter erst gewöhnt werden müssen. Beginnen Sie mit klein bemessenen Kostproben, deren Menge langsam im Laufe von zwei Wochen gesteigert wird.)
Auch das Trinkverhalten des Meerschweinchens sollte animiert werden, damit möglichst viel Kalzium ausgespült wird. Hierzu kann etwas Apfelsaft dem normalen Trinkwasser hinzugefügt werden.
Bei Meerschweinchen können dem Trinkwasser auch 100mg Vitamin C auf 1 Liter Wasser zugesetzt werden.
Das Wasser sollte weiches, kalziumarmes oder entkalktes Leitungswasser sein.
Und: Viel Bewegung fördert den Kreislauf und damit Nierenfunktion und Blasenspülung.